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VITA ANDRÉ

1976

Schon in den ersten Grundschuljahren faszinierte mich der Rocksound der ausgehenden Sechziger und es gab keine Beatles-LP im Regal meiner Nichten und Neffen, die ich nicht pausenlos rauf und runter spielte. Meine Eltern schenkten mir daraufhin im Alter von 10 Jahren eine Bontempi-Orgel, die ich zwar eifrig spielte, die mich aber vorerst nicht wirklich tiefer faszinieren sollte. Ich komme an späterer Stelle noch einmal darauf zu sprechen. Erst als mir meine Großmutter endlich nach langem Drängen mit 12 Jahren zum Geburtstag eine Konzertgitarre nebst Unterrichtsstunden schenkte, schien ich dem Traum der neuen Sounds der frühen Siebziger ein Stück näher zu rücken. Mit 14 Jahren kaufte ich mir – sichtlich inspiriert von meinen Vorbildern Jimmy Hendrix und Ritchie Blackmore – von meinem Ersparten eine E-Gitarre, ein Fender Stratocaster Nachbau mit Ahornhals und weißem Body
Schon mit 15 Jahren machte ich dann meine ersten Banderfahrungen als Rhythmusgitarrist mit Harald Böhmer am Bass, Hubert Wattenbach an den Drums und Roland Rösner an der Leadgitarre. Wir verschrieben uns als Band den düsteren und schwer beladenen Riffs von BLACK SABBATH. Bald jedoch trennten sich aber unsere Wege, da Harald Böhmer den Fängen der Bundeswehr mit einem Umzug nach Berlin zu entfliehen versuchte. An seine Stelle sollte ich von nun an den Bass übernehmen und fand so zu meiner Bestimmung. Musikalisch machten wir nun in dieser kleineren Besetzung weiter und orientierten uns mehr an Bands wie LED ZEPPELIN oder WISHBONE ASH.
Während Roland Rösner zunehmend den Einflüssen von Jimmy Page von LED ZEPPELIN erlag, suchten Hubert Wattenbach und ich nach neueren Einflüssen der Zeit. Es waren die ersten Heavy Rock Richtungen mit Bands wie THIN LIZZY oder TED NUGENT, die uns fesselten und mehr unseren Vorstellungen eigener Musik entsprachen. Als 1978 die erste VAN HALEN LP auf den Markt kam, wurde uns beiden der Weg klar, den wir von nun an gehen wollten: Gitarrelastiger Heavy-Rock.

1981

Damals besuchte Hubert Wattenbach und ich ein Rockkonzert einer Band mit dem Namen PUTED REX, in der Uwe Hoffmann Gitarre spielte, der unseren Vorstellungen von Sound in der damaligen Zeit am nächsten kam. Es dauerte nicht lange, bis wir uns kennen lernten und beschlossen, getragen vom Geist der ersten Heavy-Metal Strömungen Ende der Siebziger Jahre, gemeinsam eine Band zu gründen. Als Steve Hohenberger, ein ehemaliger Klassenkamerad als zweiter Gitarrist zu uns stieß, war die Band CHARGER geboren

1984

Von nun an saßen wir vier Jahre im Proberaum und feilten an unserem eigenen Stil, inzwischen inspiriert von JUDAS PRIEST, MOTÖRHEAD, SAXON oder IRON MAIDEN. Die in dieser Zeit für Steve Hohenberger wie für mich geltende Wehrpflicht konnten wir im Rausch der neuen Metalklänge leicht überwinden. Unsere ersten Auftritte planten wir, inzwischen umbenannt zu „TALON“
ganz im Sinne der guten Rockmanier bombastisch. Wir mieteten große Hallen in unserer oberfränkischen Heimat und inszenierten eine für Fans bis heute unvergessliche Show aus Licht- und Raucheffekten mit aufwändigen Bühnenbauten wie Treppenaufgängen, Klapptüren und Laufstegen.
Durch diese Resonanz hat die Konzertagentur Rainer Hänsel von uns Kenntnis genommen und uns als Opener für eine Promotion-Tour der kalifornischen Band „ROUGH CUT“ im damaligen Rührer Saal in Nürnberg eingeladen.
Nachdem die Talonrufe auch während des Auftrittes von ROUGH CUT nicht verstummen wollten, wurde uns sofort ein Plattenvertrag bei Bellaphon angeboten und kurze Zeit später standen wir bereits als Opener von MOTÖRHEAD, HELIX, MERCYFUL FATE und GIRLSCHOOL im Rahmen des Christmas Metal Meetings 1984 auf den großen Bühnen des Landes.

1986

Zu der Zeit wurde auf Beschluss des Managements Hubert Wattenbach an den Drums durch den Schlagzeuger Tommy Resch ersetzt, der seit dieser Zeit und bis heute das Schlagzeug bedient. Die nächsten Jahre folgten weitere Konzerttourneen u.a. mit NAZARETH, SAXON und LEE AARON.
Bevor das 3. Album „Vicious Games“ veröffentlich wurde, kam es erneut zu einer Umbesetzung. Der Gitarrist Steve Hohenberger wurde vom Management durch den Gitarristen Robby Böbel ersetzt, der inzwischen leider schon verstorben ist. Dieser brachte den Sänger Peter Hader mit in die Band, der den Sound der 3. LP von Grund auf veränderte, indem Elemente des Mainstream-Rocks von nun an den Stil von Talon prägten. In dieser Besetzung begleitenden wir u.a. als Opener die aus Birmingham stammende Rockband „MAGNUM“ auf ihrer Europatournee.

1988

Die vielen Umbesetzungen und die damit verbundene Trennung aus gewachsenen Freundschaften, führte bei mir Anfang 1988 zum Entschluss, die Band TALON aus eigenen Stücken zu verlassen. Ich wollte neue Wege gehen, besuchte eine Musikfachschule und verdiente mein Geld als Bassist und Sänger mit Tanz- und Showbands in ländlichen Regionen. Sichtlich frustriert an Wiedergekautem anderer Musiker hängte ich mein Musikerdasein Anfang der Neunziger vorerst an den Nagel und verkaufte fast alle meine Instrumente, u.a. meinen heiß geliebten roten Fender Precision Bass von 1974.
Nach knapp 15 Jahren künstlerischer Pause, suchte ich wieder musikalischen Anschluss, der mich aufgrund meiner damaligen Leidenschaft für mittelalterliche Rockmusik zu BRACHMOND führte. Leider konnte sich das exzellente musikalische Potenzial dieser Band aus diversen Gründen nicht erfolgreich entfalten.
Durch die inzwischen fortgeschrittene Aufnahmetechnik verwirklichte ich mir im Anschluss an dieses Projekt meinen Traum von einem eigenen Tonstudio (puolostudio.de) und absolvierte parallel dazu eine 15-monatige Ausbildung zum Audio-Engineer. Um mein Wissen über Musikproduktion weiter zu vertiefen habe ich mich weitere 6 Monate lang einer Schulung in Musikproduktion unterzogen. Danach folgten zwei CD-Produktionen im Genre „Hörspiel“ und eine weitere Audio-CD als „Hörbuch“. Ab 2015 arbeitete ich an meinem ersten Konzeptalbum „Moonscope“, dass im Januar 2018 unter „Vivitamusic“ erschien und 12 instrumentale Stücke des Genre „Electro-Rock“ enthält. Für dieses Debütalbum verpflichtete ich zwei Gastmusiker für Drums und Gitarre. Alle anderen Instrumente wie Keyboards oder Bass spielte ich selbst ein.

2016

Parallel zur TALON-Reunion ab Dezember 2016 , die uns als Band u.a. wieder mit den großen Stars der Klassikrock-Szene wie UFO und GLENN HUGHES zusammen führte, begann ich aufgrund meiner Erfahrungen im Instrumentenbau ältere elektrische Bässe zu restaurieren.
Parallel dazu bereite ich meine vierte Audio-CD mit dem Titel „Bassion“ als Konzeptalbum vor. Hier fand ich dann wieder „back to the roots“ heim zur Orgel, indem ich eine alte Hammond M100 (Toneweheelorgan) von 1963 kaufte und diese zusammen mit Michael Ansorge, dem so genannten „fränkischen Hammond-Papst“ auf Vordermann brachte. Im Konzeptalbum „Bassion“, das 2024 erscheinen soll, wird also nicht nur der Bass als führendes Instrument, sondern auch der Sound der Hammond-Orgel in den Fokus gerückt sein.
Die Liebe zum Bass als Instrument brachte mich im Jahre 2022 auch wieder zurück zu akustischen Bässen, die mich zunehmend als Ausdruckmittel faszinieren. Zudem erlaubt mir die Erweiterung des Saitenumfanges von vier auf fünf- oder sechssaitige Bässe, mich weiter in die Richtung „progressive“ Musik zu entwickeln.

Musik wird mich also unweigerlich bis ans Ende meiner Tage begleiten. Ich bin dankbar für die vielen tollen Erfahrungen, die ich mit Instrumenten, den Spielern und vor allem in Verbindung mit der Rockmusik habe machen dürfen.

Andre Hammon, im März 2023