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Bariton Gitarre versus E-Gitarre

Die Bariton E-Gitarre erweitert das Spektrum der elektrischen Gitarrenfamilie und unterscheidet sich sowohl von herkömmlichen E-Gitarren als auch von E-Bässen. Der markanteste Unterschied liegt in der Mensur, der Länge der schwingenden Saiten. Die Mensur wird immer vom Sattel bis zum Steg gemessen. Während die legendäre Fender Stratocaster eine Mensur von 25,5 Zoll hat (die Gibson Les Paul hat sogar nur 24,75 Zoll) und E-Bässe in der Longscale-Variante obligatorisch 34 Zoll aufweisen, positioniert sich die Bariton E-Gitarre dazwischen, mit einer Mensur von etwa 27 bis 30 Zoll.

Diese längere Mensur ermöglicht eine tiefere Stimmung, in der Regel eine Quarte tiefer in einer H-Stimmung, was zu einem unverwechselbaren, bassigeren Klang führt. Dass natürlich für einen tieferen Sound die Saiten dicker als bei einer E-Gitarre sein müssen, ist selbsterklärend. Durch die Saitenstärke sind andere Stimmungen etwa in A oder Open-G bzw. Open-D möglich.

Die Bariton E-Gitarre eignet sich ideal für Musiker, die nach einer tieferen Tonlage suchen, ohne auf die Spielbarkeit und das Handling einer Gitarre verzichten zu wollen. Dies macht sie besonders attraktiv für Gitarristen, die alternative Musikgenres oder Jazzstile erkunden.

Was zeichnet eine Baritongitarre im Vergleich zu einer E-Gitarre aus?

Im Vergleich zu herkömmlichen E-Gitarren bietet die Baritonvariante eine erweiterte Bandbreite tiefer Frequenzen, was zu einem kraftvolleren und satteren Klang führt. Dies ist besonders nützlich für Riffs mit mehr Druck und für Künstler, die in tiefen Tonlagen experimentieren möchten. Der längere Hals erweist sich allerdings als weniger komfortable Handhabung beim Spielen von Akkorden und Soli. Erwartungsgemäß ist das Bending von Saiten mit einer längeren Mensur mit mehr Kraftaufwand zu erreichen. Die Bariton eignet sich daher nur bedingt für das klassische Bending. 

Was zeichnet eine Baritongitarre im Vergleich zu einem E-Bass aus?

Im Gegensatz dazu ist die E-Bassgitarre aufgrund ihrer noch längeren Mensur und der speziell abgestimmten Tonabnehmer auf tiefe Frequenzen ausgerichtet. Sie dient dazu, das rhythmische Fundament in einer Band zu legen. Die Bariton E-Gitarre hingegen bietet die Möglichkeit, sowohl die Rolle einer traditionellen E-Gitarre als auch die eines tieferen, kraftvolleren Instruments zu übernehmen, indem der Frequenzbereich zwischen einem Bass und einer Gitarre als Spielfeld optimal genutzt wird. 

Erfahrungen mit einer Baritongitarre

Die Erfahrung mit einer Bariton E-Gitarre eröffnet Gitarristen neue klangliche Horizonte und inspiriert zu unkonventionellen musikalischen Ausdrucksformen. Die längere Mensur ermöglicht nicht nur tiefere Tonlagen, sondern verändert auch das Spielgefühl. Beim Wechsel von einer herkömmlichen E-Gitarre zur Baritonvariante fällt sofort die erweiterte Reichweite auf, die beim Spiel von raffinierten Melodien oder ausgefeilten Soli zum Tragen kommt.

Die tieferen Töne der Bariton E-Gitarre verleihen der Musik eine zusätzliche Dimension, die besonders bei Genres wie Blues, Country, Rock und Metal auffällt. Die Saitenspannung und der längere Hals fördern eine präzise Artikulation, was die Bariton E-Gitarre zu einem idealen Instrument für Künstler macht, die Wert auf Nuancen und Ausdruck legen. Es ist faszinierend zu erleben, wie sich das Klangspektrum durch die tieferen Register erweitert und eine ganz neue emotionale Tiefe in die Musik einfließt.

Die Bariton Gitarre im Studio

Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt ist die Vielseitigkeit der Bariton E-Gitarre im Studio. Bei Aufnahmen ermöglicht die flexible Stimmung eine breitere Palette kreativer Entscheidungen. Musiker können experimentieren, indem sie herkömmliche Gitarrenparts auf die Bariton umstellen, was zu unerwarteten und einzigartigen Klanglandschaften führen kann.

Die Bariton Gitarre im Livebetrieb

Beim Live-Auftritt spielt die Bariton E-Gitarre ihre Stärken aus, besonders in Bands, die nach einem satten, vollen Sound streben. Die Tiefe und Durchsetzungsfähigkeit der Baritonklänge fügen sich nahtlos in das Klangbild einer Band ein und verleihen jedem Auftritt eine zusätzliche Würze. Gitarristen schätzen zudem die Tatsache, dass sie durch die längere Mensur der Bariton E-Gitarre nicht auf den Spielkomfort verzichten müssen, selbst wenn sie in tiefen Tonlagen agieren.

Fazit

Insgesamt bietet die Bariton E-Gitarre eine aufregende Reise in die Welt der tieferen Töne zwischen Gitarre und Bass und eröffnet musikalische Perspektiven, die herkömmliche Gitarren nicht bieten können. Ihre einzigartige Klangcharakteristik und die Möglichkeit zu kreativen Experimenten machen sie zu einem aufregenden Instrument für Gitarristen oder auch Bassisten, die ihre musikalische Reise bereichern möchten. Dass diese Gitarre für kleinwüchsigere Musiker keine so gute Figur macht, erklärt sich dabei von selbst. 

»Nach meinem Dafürhalten sollten sich Rock- oder Metalbands statt einem 2. Gitarristen lieber mit einen Baritonspieler anfreunden, vor allem weil sich die musikalische Bandbreite in den unteren Frequenzen erweitert und auch zweistimmige Parts im Wechselspiel mit der E-Gitarre weiterhin möglich sind.«