Zustand
Der Bass wurde 2006 in Californien USA gefertigt und befand sich in einem hervorragenden Zustand ohne Lackabblatzer. Es fanden sich aber diverse Druckstellen im Lack, vor allem auf der Rückseite sowie einer tieferen Eindrückung des Lackes an der unteren Zarge, siehe Foto. Diese war jedoch von vorne oder hinten nicht sichtbar, sondern befand sich an der unteren Seite des Instrumentes, an den üblichen Stellen, wo Lackschäden durch Abstellen des Basses obligatorisch vorkommen. Die Elektronik lief kratzfrei, die Tuners am Headstocklaufen ließen sich statt und stressfrei justieren.
Modifikation
Der Bass wurde 2017 durch ein Ebenolzgriffbrett modifiziert. Dazu wurde das alte Fretboard aus Rosewood von der Gitarrenmanufaktur (Ochs-Guitar in Kemmern bei Bamberg) entfernt und professionell durch ein weitaus kostspieligeres Ebenholzgriffbrett ersetzt. Umbau ca. 600 €. Dadurch gewann der Bass an Sustain und weiterer Klangtiefe, wie man das bei einem Fretless her erwartet. Das seriell verwendete Rosewoodfretboard ist optisch statt mit Bünden aus Neusilber durch hellere Holzstreifen gekennzeichnet, damit auch Fretless-Einsteiger den richtigen Ton finden. Das sieht mit Erlaub unprofessionell und unschön aus und von weitem betrachtet, glaubt man ein Instrument mit Bünden vor sich zu haben. So sind alle Fender Fretlessbässe von der Stange gefertigt.
Das konnte ich so natürlich nicht akzeptieren und habe mich für ein wertigeres Fretboard aus Ebony entschieden. Damit man auch die richtige Stelle für einen bestimmten Ton am Griffbrett trifft, wurde an der Oberkante die Bundierung durch Inlays gekennzeichnet, siehe Fotos. Diese optische Hervorhebung liegt unter der E-Saite und ist von vorne nicht zu sehen. Nur der Spieler kann sich an diesen Markierungen orientieren und ohne Fretless-Kenntnisse den Bass halbwegs richtig intonieren.
Bei dieser Gelegenheit wurde gleich ein Zweiwege-Trussrod eingebaut, um den Hals optimal einstellen zu können. Fender verwendete damals nur einen One-Way-Trussrod, mit dem man den Hals nur nach hinten stellen kann, nicht aber nach vorne. So etwas bekommt man nicht von der Stange und dafür muss man sich bei Fender einen Custom-Bass bauen lassen, der in dieser Ausführung wenigstens 4.000 $ kostet.
Addition
Der Bass verfügt seriell, wie bereits angedeutet, über einen Push-Switch, für die Nutzung der PUs in einer Serien- oder Parallelschaltung. Dadurch können noch einmal neue Klangfacetten erzeugt werden. Zudem gehörte zu diesem Traumbass noch der originale Formkoffer von Fender in einem mehr oder minder neuwertigen Zustand. Weitere Papiere waren leider nicht mehr vorhanden und waren vom Vorbesitzer verloren worden. Dafür durfte der Bass in einem original Fender Formcase sein Zuhause finden.
FAZIT
Dieser Bass ist vor allem für Profis oder ambitionierte Spieler das ideale Instrument, weil der Ton klassisch wie beim Kontrabass durch das Ebenholzgriffbrett an Klangtiefe und Ästhetik gewinnt. Die hervorragende Einstellbarkeit des Halses an die individuellen Spielbedürfnisse ist bei einem Instrument von der Stange nicht in dieser Form realisierbar. Das Instrument befand sich in einem hervorragenden Zustand und war bis auf die Erneuerung des Griffbrettes 100 % Original Fender. Dieses Instrument erhebt jeden Spieler in die Liga der Professionalität und ist in diesem Sinne ein UNIKAT!